Kennerspiel des Jahres 2012
Deutscher Spielepreis 2012
Im Dorf leben bis zu vier Familien, deren Schicksalsfäden wir in Händen halten. Wir können unsere Familienmitglieder ein Handwerk lernen lassen, sie zur Karriere in Ratsstube oder Kirche anhalten oder auf Reisen schicken, damit sie unseren Ruhm mehren. Ausgangsort für alle ist der eigene Bauernhof, hier kommt man zur Welt und hier läuft die Lebensuhr recht schnell ab, wie wir plastisch vor Augen geführt bekommen.
Vor allem ein Handwerk auszuüben und damit Güter für den Verkauf am Markt herzustellen, lässt rasch altern. Haben wir die Lebenszeitleiste umrundet, ist es für eine unserer Figuren Zeit, zu gehen. Das stimmt den Spieler aber nicht immer traurig, denn dank der Dorfchronik kann man auch im Tod noch Punkte verdienen. Dafür darf man aber nicht lange zögern mit dem Sterben, denn ist die Dorfchronik schon voll, gibt es eine Beerdigung ohne Ruhmespunkte.
Wir müssen also rechtzeitig für Nachwuchs sorgen, eine der üblichen Aktionen auf dem Spielplan, die so lange günstig möglich sind, wie wir einen Einflussstein vom jeweiligen Aktionsfeld nehmen können. Die Bunten sind wertvoll und sparen Zeit, weil wir damit Waren ohne Handwerker kaufen können und sie ermöglichen uns Zusatzaktionen, mit denen keiner gerechnet hat. Die schwarzen sind Peststeine und kosten Lebenszeit. Aber das müssen wir gegeneinander abwägen, denn Aktionen ebnen den Weg zum Sieg.
Im Dorf ist es durchaus sinnvoll, die anderen im Auge zu behalten. Wo stirbt bald jemand und belegt einen Platz in der Dorfchronik? Wer wird auf dem Markt teuer verkaufen? Ist jemand vor mir am gewünschten Reiseziel? Gutes Timing ist wichtig, denn wenn einer der beiden Friedhöfe belegt ist, wird die letzte Runde eingeläutet. (ra)
Schreibe einen Kommentar