Ein Interview mit dem Spieleautor Michael Schacht
DA spielt: „Scotland Yard“ erschien erstmals 1983 und wurde mit dem „Spiel des Jahres“ ausgezeichnet. Jetzt zum 30-jährigen Jubiläum erscheint eine neue Version. Was unterscheidet die neue „Master-Version“ von dem seit einer Generation beliebten Spiel?
Michael Schacht: Die App bringt zusätzliche Spielelemente ins Spiel. Den Detektiven stehen nun verschiedene Fahndungstools zur Verfügung, wie z. B. Handyortung oder Zeugenbefragung. Da es damit für Mister X schwerer wird unentdeckt zu bleiben, hat auch er zusätzliche Möglichkeiten, wie Hubschrauber oder Sabotage.
DA spielt: Muss man die App einsetzen oder kann man Mister X auch auf althergebrachte Art jagen?
Michael Schacht: Es ist möglich auch ohne die App zu spielen. Dann entspricht es dem klassischen „Scotland Yard“, mit der Möglichkeit es auch zu zweit zu spielen.
DA spielt: Welchen zusätzlichen Spielreiz bietet der Einsatz von Smartphone oder Tablet? Der besteht ja sicherlich nicht nur in der Verwaltung der Züge von Mister X.
Michael Schacht: Mit der App werden für die Detektive zusätzliche Hinweise über die Kamerafunktion in den realen Spielplan eingeblendet. Diese Hinweise stehen aber nur begrenzt zur Verfügung. Hier ist es wichtig den richtigen Moment für eine bestimmte Aktion zu wählen. Aber auch Mister X kennt die Möglichkeiten der Detektive und sollte sich bei seiner Flucht entsprechend geschickt verhalten.
Über das spielerische hinaus, sieht es auch einfach immer wieder toll aus, wenn die App einem grafisch analysiert, wo Mister X sich aufhalten kann, Zeugen befragt werden oder die Sehenswürdigkeiten Londons in 3D über dem Spielplan „schweben“.
DA spielt: Der Einsatz von Computer und Kamera bietet also neue Spielvarianten, die auf klassische Weise nur mit viel Aufwand zu realisieren wären. Das sind auch für einen erfahrenen Spieleautoren wie Sie (u. a. Zooloretto – Spiel des Jahre 2007) sicher neue Herausforderungen. Wie sind Sie bei der Entwicklung vorgegangen?
Michael Schacht: Dem Verlag war es sehr wichtig, die Technologie spannend und sinnvoll in Szene zu setzen. Mit dem „Scotland Yard“-Spielprinzip zusammen hat man bereits zwei starke Vorgaben, von denen man als Spieleautor aus „losentwickeln“ kann. Die besondere Herausforderung war es für mich, aus den unterschiedlichen realen, elektronischen und virtuellen Elementen eine spannende, spielerische Einheit zu machen.
DA spielt: Auf welchen Systemen ist die App verfügbar?
Michael Schacht: Sowohl iOS als auch Android ist verfügbar.
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