nominiert zum Spiel des Jahres 2023
In den letzten Jahren ist ein neues Spiele-Genre entstanden: Roll & Write, es wird gewürfelt und oft dürfen alle Spieler den Wurf verwenden und entsprechende Eintragungen auf ihrem Wertungsblock machen. Bei Würfeln ist der Zufall nicht zu kontrollieren, wohl deshalb kam mancher Spieleautor darauf, Karten aufzudecken: Flipp & Write nennt sich das dann.
Bei Next Station London werden Karten mit geometrischen Symbolen aufgedeckt. Die finden sich auch auf dem Wertungsblock in den Stadtteilen eines sehr schematischen Stadtplans von London. Auf diesem werden in vier Runden vier U-Bahn-Linien entstehen. Ausgehend von der Start-Station planen die Spieler die Linien und dürfen immer das nächste aufgedeckte Symbol ansteuern. Jede Linie sollte dabei einerseits möglichst viele Stadtviertel durchfahren andererseits aber auch möglichst viele Stationen in einem Viertel haben, denn die Anzahlen werden für die Wertung multipliziert. Die Bonuspunkte für die Themse-Unterquerung spielen dann fast keine Rolle mehr.
Nach jedem Durchgang des Kartenstapels wechseln die Spieler ihren Farbstift und die nächste Linie wird geplant. Dabei sollte man auch Anschlüsse an schon vorhandene Linien einplanen, dafür gibt es am Ende Extrapunkte. Auch wenn alle die gleichen Symbole in der gleichen Reihenfolge bekommen, ist doch die Ausgangssituation jeder Linie anders. Das stellt die Spieler mit jeder Karte vor die Entscheidung, wo zeichne ich den nächsten Abschnitt ein, wie geht es von dort eventuell weiter? Das ist kein abendfüllendes Spiel, aber für eine spannende halbe Stunde ist es immer gut geeignet. (mb)