Es wird wieder mal eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für Königs gesucht. Natürlich im Mittelalter – auch nicht originell. Warum sollte man das Spiel denn jetzt hier vorstellen? Wegen der schönen Illustrationen, die Karten der Gebäude ergeben ein Panorama. Oder weil die Münzen aus Plastik fast so schön und griffig wie Pokerchips sind? Alles nur Äußerlichkeiten, auf das Spiel kommt es an und da steckt ein gutes in der Schachtel.
Die Regeln sind einfach: Jeder Spieler hat 8 Gebäude. So halt das Übliche von der Mühle bis zum Schloß liegen sie in einer Reihe vor den Spielern aus. Außerdem hat jeder noch eine Dorfkarte mit fünf Meeple (das sind diese kleinen aus Carcassonne bekannten Spielfiguren). In der Mitte liegen 6 Personenkarten aus. Manche davon können auch mal zwei verschiedene Personen zeigen. Die Personen sind durch ihre Berufe den Gebäuden zugeordnet: die Müllerin geht in die Mühle, der Wächter in den Wachturm, usw. Ist man an der Reihe, nimmt man sich eine Personenkarte und legt sie ins betreffende Gebäude. Damit löst man die mit dem Gebäude verbundene Aktion aus: Meist bekommt man Geld in Abhängigkeit vom Vorhandensein bestimmter Personen. Fies sind nur die Soldaten, denn dann muss jeder Mitspieler, der weniger Wächter besitzt, eine Person ins Lazarett schicken. Aber keine Panik, die bekommt man mit Hilfe der Hexe da auch wieder raus.
Das war’s auch schon: Person auswählen, Gebäudeaktion durchführen, Geld scheffeln, denn das sind nach 12 Runden die Siegpunkte. Doch welche Person nehme ich? Nur die erste in der Reihe ist kostenlos, die hinteren verlangen den Einsatz der Meeples. Wie optimiere ich die Gebäudefunktionen? Welche Synergien ergeben sich? Und die Schlußwertung ist auch zu berücksichtigen: wer viele verschiedene Personen hat, bekommt dafür Extrapunkte. Dem gegenüber stehen die Mehrheiten, für die es am Ende ebenfalls für jedes Gebäude Siegpunkte gibt. Nach bisher nur wenigen Spielrunden zeichnet sich trotz der einfachen Regeln doch eine gewisse Spieltiefe ab. Dabei ist es außerdem noch ein schnelles Spiel. Kennt man die Abläufe spielt es sich in ca. 30 Minuten.
Warum die Gebäudekarten kein Spielplan sind? Auf der Rückseite haben sie alternative Funktionen. Aber dahin müssen wir noch kommen. (mb)
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