nominiert zum Kennerspiel des Jahres 2018
Nach Bauernhöfen (Agricola) und Weingütern (Tuscany) darf man nun eine Klosterbrauerei bewirtschaften. Die wichtigste Figur ist dabei nicht der Abt, sondern der Braumeister, der auf seinem Weg nach oben möglichst weit gebracht werden muss, damit die restlichen Mühen nicht ganz umsonst sind. Diese restlichen Mühen bedeuten fünf Rohstoffe, die man so zum Bierbrauen benötigt, zu beschaffen: Gerste, Wasser, Hopfen, Hefe und Holz für die Fässer. Wie kommt man nun an die Rohstoffe? Es ist ein weiter Weg dorthin: auf einem Rundkurs liegen zufällig verteilt Rohstoffplättchen, außerdem gibt es dort noch Mönche und Wertungsfelder. Wer an der Reihe ist, zieht seine Spielfigur bis zum nächsten Feld, dessen Aktion man ausführen möchte. Rohstoffplättchen und Mönche muss man bezahlen und legt sie dann im Klostergarten ab. Erst wenn ein Scheunenplatz im Garten vollständig von Plättchen umringt ist, werden benachbarte Plättchen aktiviert und erst dann bringen sie Ertrag. Allerdings liegt die rechte Hälfte des Gartens im Schatten, dort gibt es statt Rohstoffen nur Geld. Aber das wird auch dringend benötigt, denn es ist eigentlich immer knapp.
Herzstück des Spiels sind allerdings die Wertungsfelder auf dem Rundkurs. In jeder Partie kann man bis zu 10 Wertungen auslösen. Da es in den sechs Durchgängen insgesamt nur 36 Wertungssteine gibt, sollte man nicht allzu lange damit warten. Denn erst durch die Wertungen bringen die Rohstoffplättchen und Mönche im Garten ordentliche Erträge oder es gibt dringend benötigtes Geld in die Kasse. Erfolgte Wertungen können zudem noch mit Privilegien belohnt werden, die je nach Spielsituation sehr nützlich sind. Auch sollte man die Fässer nicht aus dem Auge verlieren, die für verschiedene Ziele wie z.B. eine vollständig belegte Hälfte des Klostergartens mit Siegpunkten belohnen, wer das als erste oder zweiter schafft.
Heaven & Ale ist ein vielschichtiges Spiel. Alles ist genauestens aufeinander abgestimmt, das bringt das Hirnschmalz schon ordentlich auf Trab, zumal der Zufall kaum eine Rolle spielt, wenn man von der Verteilung der Plättchen auf dem Rundkurs absieht. Bei dem ganzen Optimieren vergisst man leider allzu leicht, dass es eigentlich ums Bierbrauen geht. (mb)
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