Spiel des Jahres 2023
Auch das kommt vor: aus einem preisgekrönten Computerspiel wird ein analoges Brettspiel. Doch auch die Vorlage hatte durchaus brettspielartige Grundzüge. Bei dem kooperativen Legespiel wird gemeinsam eine Landschaft mit Dörfern, Feldern und Wäldern ausgelegt. Eisenbahnen und Flüsse schlängeln sich hindurch. Die Legeregeln sind denkbar einfach, nur Schienen und Fluss müssen passend angelegt werden, ansonsten ist man frei. Aber es geht ja darum möglichst viele Punkte zu erreichen. Dazu gibt es immer mehrere Aufgaben gleichzeitig: Eine Geländeart in einer bestimmten Größe zu legen. Oder einen möglichst langen Fluss. Wird eine Aufgabe erfüllt, kommt eine neue ins Spiel. Damit das möglichst schnell geht, ist manchmal auch vorausschauendes Bauen gefragt. Spätestens nach der ersten Partie weiß man ja, was so kommen kann. Auch wenn das Glück eine große Rolle spielt, mit ein paar Partien Erfahrung lernt man, wie man die Gestaltung der Landschaft zur besseren Punkteausbeute legen sollte.
Dorfromantik ist ein richtiges Wohlfühlspiel, gemeinsam überlegt man, wo das nächste Plättchen wohl am besten platziert wird. Der Reiz des Spiels ist aber die Kampagne: In 5 Kästchen sind weitere Spielelemente mit Plättchen und Aufgaben enthalten, die nach und nach „freigeschaltet“ werden und das Spiel anspruchsvoller werden lassen. Das Spiel kann einem richtig in seinen Sog ziehen: Was gibt es neues? Wie kann ich eine noch bessere Punkteausbeute erreichen? Klappt es endlich mal, eine richtig lange Eisenbahn zu bauen? Das funktioniert alleine oder mit bis zu 6 Spielern hervorragend und bei einer Spieldauer von 30-45 min wird manchmal gleich ein nächster Versuch an eine Partie dran gehängt. (mb)