Das Land Andor ist in Gefahr, das Ziel vieler Feinde ist König Brandurs Burg. Aus Wäldern und Gebirgen strömen sie fast unaufhaltsam dorthin. Es sind mal wieder nur vier Helden die sich ihnen entgegenstellen: Ein Zwerg, ein Bogenschütze, eine Zauberin und ein Krieger (jeweils zur Auswahl beiderlei Geschlechts) sind so mutig und versuchen das Übel abzuwenden. Gemeinsam bekämpfen sie die Gors und Skrale – und wie die Monster alle heißen. Sie überbringen Botschaften, suchen Heilkräuter und allerlei Hilfsmittel, die sie bei ihrem Auftrag gebrauchen können.
Die Legenden von Andor ist ein kooperatives Spiel, nur gemeinsam lassen sich die Aufgaben der 5 Legenden lösen. Gute Absprachen und ein Gefühl für das richtige Timing sind nötig, die immer schwerer werdenen Legenden zu erfüllen. Alleingänge schliessen sich da aus, gewonnen und verloren wird zwangsweise gemeinsam.
Besonders gelungen ist die Einführung in das Spiel, Neulinge müssen keine umfangreichen Regelhefte lesen, bevor es losgeht. Vor dem Einführungsspiel wird ein verkürzter Aufbau beschrieben, besondere Karten werden ausgelegt und nur die Aktion Laufen wird erklärt. Nach zwei übersichtlichen Seiten Regeln kann es schon losgehen. Alle weiteren Regeln werden genau dann erklärt, wenn sie das erste Mal greifen. Das funktioniert im Großen und Ganzen, für Detailfragen gibt es aber dann doch noch eine Regelübersicht zum Nachschlagen.
Es werden also Nebelfelder entdeckt, Gold gefunden, Stärke und Ausrüstung gekauft und natürlich gekämpft. Sind die Monster stärker ist Zusammenarbeit gefragt. Kämpfe sollte man möglichst zu verlieren meiden, gewinnt man aber, gibt’s Gold oder Willenspunkte (die man dann beim nächsten Kampf wieder verlieren kann). Laufen und Kämpfen kostet Zeit und was so ein ordentlicher Held ist, der hat auch nur einen 7-Stundentag. Bis zu drei Überstunden sind möglich, das kostet aber Willenspunkte. Immer wenn alle Spieler einen Tag beendet haben, passiert ein Ereignis und die bösen Monster bewegen sich in Richtung Burg – dringen zu viele dort ein, ist das Spiel verloren. An jedem Tagesende bewegt sich auch der Erzähler weiter und kann weitere Ereignisse und neue Regeln auslösen. Ist der Erzähler am Ende seiner Strecke angekommen, ist es auch vorbei und bis dahin sollte man seine Aufgabe gelöst haben. Wäre ja alles nicht so schlimm, wenn der Erzähler nicht auch bei jedem erfolgreichen Kampf weiterziehen würde. Kämpfen kostet Zeit, Siegen noch mehr!
Die Einführungslegende kann man vielleicht mit etwas Glück auf Anhieb gewinnen, die erste richtige im ersten Anlauf wohl kaum, dafür ist am Anfang zu wenig bekannt, was eigentlich die Aufgabe ist und was so an Überraschungen kommt. Beim zweiten Versuch, kann man dann schon geplanter herangehen, auch wenn die Ereigniskarten manchmal etas dazwischen pfuschen. Im Gegensatz zu anderen kooperativen Spielen bietet Andor nicht immer das gleiche Szenario, jede Legende bringt neues Spielmaterial und neue Aufgaben. Bis man die 5 Legenden alle gelöst hat, hat man sicher ein paar spannende Partien erlebt und dann wartet die sechste Legende darauf, selbst geschrieben zu werden. (mb)
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