Nominiert zum Kennerspiel des Jahres 2019
Römische Patrizier wollen ein Stadtviertel aufbauen, in dem Weinberge und Gärten Früchte tragen, das Handwerk gedeiht und auch die Villen repräsentative Ausmaße annehmen. Auf dem Spielplan liegen zunächst reichlich Teile aus, halbe Seen, halbe Häuschen, halbe Hühnerhöfe. Alle Bauten und Landschaften machen Sinn, wenn sie zu Ende gebaut werden. Das Stadtviertel ist allerdings zu klein für alle Wünsche, und das Spiel zu kurz. Die Wertungskarten geben die Prioritäten vor. Für jedes Spiel gibt es andere Kombinationen von Zielen. Auch der Rahmen um das Stadtviertel wird in jedem Spiel etwas anders ausfallen, und es lohnt sich sehr, ihn genau zu betrachten und das Auslegen von Gebäude- und Landschaftsteilen danach auszurichten. Sofern der Zugmechanismus und die Mitspieler das zulassen. Das eigene Viertel hält die Spieler genug in Atem, aber der Blick auf die Nachbarviertel lässt vermuten, bei welchen Wertungen es Konkurrenz geben wird. Viermal wird gewertet, und jeweils der Erste zu sein, der sich ein Paar Wertungskarten aussucht, ist umso mehr von Vorteil, je weiter das Spiel voranschreitet.
Das Wertungssystem ist originell, hat aber auch Härten. Es lässt sich trefflich darüber streiten, wie
hoch der Glücksfaktor ist, aber sicher ist er im Viererspiel größer als zu zweit.
Das vorbildliche Regelheft und die Übersichtstafeln erlauben einen schnellen Einstieg in ein spannendes Optimierungsspiel, das den Ehrgeiz weckt, beim nächsten Mal besser zu optimieren. Pflücke, genieße oder nutze den Tag – so die gängigen Übersetzungen – das Spiel bietet Raum für alle Interpretationen. (ra)
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